Auf ein Glas Gin … mit Robert Rosenstatter
Für diese Ausgabe von unserer Serie „Auf ein Glas mit …“ freuen wir uns auf das Interview mit Robert Rosenstatter. Er gehört zu den Bio-Pionieren und ist Gründer von BioArt. Seine Mission und Passion: Genuss und Bio zusammenzubringen. Schon seit 1997 entwickelt BioArt hochwertige Bio-Lebensmittel, die man mit gutem Gewissen genießen kann. Die Rohstoffe stammen von regionalen Erzeugern aus kontrolliert biologischem Anbau oder über Fairtrade-Handel.
Farthofer: Robert, Mitte des Jahres wird in Salzburg ein eindrucksvolles Bio-Kompetenz- und Genusszentrum eröffnet. Du bist gerade dabei, ein gigantisches Projekt umzusetzen. Wie lange planst du es schon?
Rosenstatter: Die Idee, Bio sichtbar und erlebbar zu machen, habe ich schon seit fast 20 Jahren. Natürlich ist so ein Projekt alleine nicht machbar. Darum freut es mich sehr, dass ich Freunde aus der Privatwirtschaft und meine Familie begeistern konnte, da mitzumachen.
Farthofer: Wie kommt der Name Bio-Kompetenzzentrum zustande?
Rosenstatter: Der Name kommt durch die Außenbetrachtung des Projektes zustande. Unser Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger hat diesen Begriff als erstes ausgesprochen.
Farthofer: Was möchtest du mit dem BioArt Campus vermitteln?
Rosenstatter: Ich möchte vielen Menschen Bio näherbringen und sie dort abholen wo sie stehen. Bio wird bei uns erlebbar – Biolebensmittel entdecken und unseren GenussHandwerkern über die Schulter schauen – das kann schon zu einem persönlichen Aha-Erlebnis führen. Ebenso sind mir Kooperationen und die Bündelung von Kompetenzen wichtig, um gemeinsam zu wachsen – ganz nach meinem Motto: 1 plus 1 macht mindestens 3.
Farthofer: Was zeichnet Seeham im Trumer Seenland als Standort aus? Ist der Ort die neue Stadt?
Rosenstatter: Seeham ist schon lange Biodorf und wurde zweimal mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und dem ORF ausgezeichnet. Der Ort ist Mitglied der Città del Bio / Biostädte Europas und Ausgangspunkt für das Bioparadies Salzburger Land und die Bio Heu Region Trumer Seenland. Insofern ist Seeham geradezu prädestiniert als Standort für den BioArt Campus.
Farthofer: Was kann das Bundesland Salzburg in Sachen Bio besser als andere Bundesländer?
Rosenstatter: Ich würde nicht sagen, dass Salzburg besser als die anderen Bundesländer ist. Herausragend für Salzburg ist jedoch sicher die einzigartige Biodichte von beinahe 60 %. In der Bio Heu Region Trumer Seenland sind es sogar 80 %. Und wir dürfen der Biodichte jetzt ein Gesicht geben.
Farthofer: Die Bio-Bewegung startete für uns Mitt-Vierziger in unserer Jugendzeit so richtig durch. Was hat dir 1997 den Kick gegeben, BioArt zu gründen?
Rosenstatter: Meine Leidenschaft zu Genussprodukten, mein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und das damalige Manko an der passenden Vermarktung der tollen Produkte aus unserer Region.
Farthofer: Welchen Blick auf das Thema Bio haben die heutigen 20-jährigen deiner Wahrnehmung nach?
Rosenstatter: Bio liegt auch bei den Jungen im Trend, wobei es da auf den ersten Blick nicht darum geht was Bio alles kann. Für die Jugend deckt Bio mehr das präsente Thema Tierwohl ab. Das ist aktuell vordergründiger als Düngeverzicht, Humusaufbau und andere Qualitätsmerkmale aus der biologischen Landwirtschaft.
Farthofer: Kann sich Bio noch Marktanteile sichern?
Rosenstatter: Auf jeden Fall. Vor ein paar Jahren hat sich Bio aus der Nische heraus bewegt. Wohlmöglich geht es in den nächsten Jahren sogar in Richtung Paradigmenwechsel.
Farthofer: Welches Erzeugnis findest du aktuell in Bio spannend?
Rosenstatter: Roberts selbstgemachte Biotrüffelbutter.
Farthofer: Mit welcher Persönlichkeit würdest du gerne einen Bio-Gin trinken?
Rosenstatter: Mit meinem ersten Chef und Künstler Robert Costa – Kunsttischler der ersten Salzburger Möbelwerkstätte für wohnbiologischen Innenausbau.
Farthofer: Wann siehst du deine persönliche Mission erfüllt?
Rosenstatter: Meine Passion für Bio ist ein Auftrag, der nie endet. Am schönsten ist es, wenn ich meine Leidenschaft und Begeisterung für Bio teilen und weitergeben kann, auch an die nächsten Generationen.
Farthofer: Vielen Dank für das Gespräch mit Dir!