Allgemein bekannt ist die Redewendung ‚das ist mir nicht ganz koscher‘. Diese wird oft in dem Zusammenhang verwendet, um einen Umstand zu beschreiben, der einem nicht ganz geheuer ist oder merkwürdig vorkommt. Doch was steckt eigentlich wirklich hinter diesem Begriff?
Als koscher (wörtlich ‚tauglich‘) werden alle Lebensmittel bezeichnet, die mit dem jüdischen Speisegesetz (‚Kaschrut‘) vereinbar sind. Gläubige Juden dürfen nur koschere Lebensmittel essen, nicht koschere Lebensmittel (‚trefe‘) sind verboten. Vor allem orthodoxe Juden achten auf die strenge Einhaltung einer koscheren Ernährung penibel. Bekannt ist zum Beispiel, dass das Fleisch von Schweinen, Wildtieren und Pferden verboten, also ‚trefe‘, ist. Milch- und Fleischprodukte müssen außerdem streng voneinander getrennt werden und dürfen nicht miteinander in Berührung kommen. Blut darf nicht gegessen werden und Eier müssen vorher sorgfältig auf Blutspuren geprüft werden, bevor sie als ‚koscher‘ bezeichnet werden dürfen. Die strengen Vorschriften der Kaschrut können in jüdisch-orthodoxen Haushalten dazu führen, dass Geschirr, Geschirrtücher und sogar Küchengeräte in mehrfacher Ausführung vorhanden sind.
Der Alkoholgenuss ist Juden grundsätzlich erlaubt. Besondere Auflagen gibt es aber bei der Herstellung von Wein und allen Getränken, die aus vergorenen Trauben hergestellt werden. Das hat damit zu tun, dass Wein in anderen Religionen wie zum Beispiel dem Christentum eine rituelle Bedeutung hat und somit die Gefahr besteht, dass dieser im Rahmen von Götzendiensten verwendet wird. Bei Birnenprodukten wie Birnenmost, sieht die Sache also zum Beispiel wieder anders aus. Damit aber alkoholische Produkte, wie zum Beispiel unsere Edelbrände, als koscher bezeichnet werden können, muss auch der Verarbeitungsprozess mit der Kaschrut im Einklang stehen.
Koschere Produkte by Farthofer
Damit orthodoxe Juden feststellen können, ob verarbeitete Produkte ‚koscher sind, gibt es das Koscher-Zertifikat, auf dem die entsprechenden Produkte ausgewiesen werden. Wir stellen in unserer Destillerie insgesamt 22 unterschiedliche Liköre und Edelbrände koscher her. Damit diese als koscher bezeichnet werden können, dürfen sie den Speisevorschriften des Judentums nicht widersprechen. Bestimmte Zuchthefen dürfen zum Beispiel nicht zum Einsatz kommen. Da wir aber auf vegane Hefen setzen, haben wir dieses Problem nicht. Auch Klärmittel, wie Gelatine, dürfen natürlich nicht verwendet werden. Unsere biologische und äußerst naturbelassene Produktionsweise, die besonders reine und qualitativ hochwertige Produkte hervorbringt, kommt uns bei der Zertifizierung zugute. Rabbiner Hofmeister war von unseren Produkten auf Anhieb begeistert, da es ihm wichtig ist, die Produktvielfalt für observant lebende Juden stetig zu erweitern. Schaut man genau, so fällt auf unserer Mostello-, Gin-, Vodka- oder Rumflasche der sogenannte ‚Hechscher‘, das Koscher-Siegel, auf.