Dieser Club wäre vermutlich erst zu gründen. Und er wäre bestimmt einer der exklusivsten der Welt. Wer hat schon eine eigene Stör-Zucht? Und wie viele Wodka-Brenner destillieren Weizen, den sie selber angebaut haben? Und wie viele Menschen haben einen eigenen Wodka, der mit dem Quellwasser ihrer Stör-Zucht gemacht ist? Wir dürfen vorstellen: Red Spring Vodka.
Das Projekt
Red Spring Vodka ist eine Kooperation zwischen Susanne und Matthias Engels, Inhaber der Fischzucht „25 Teiche“ in Rottstock (Brandenburg), und unserer Destillerie. Im Dezember 2017 wurde der Bio-Wodka „Red Spring“ erstmals im Essclusiv in Potsdam der Öffentlichkeit präsentiert.
Der Name
„Red Spring“ bezieht sich weder auf die Farbe der Spirituose noch auf die Jahreszeit, sondern auf das ursprünglich rote, eisenhaltige Quellwasser, welches für Red Spring Vodka verwendet wird. Die Fischzucht in Rottstock wurde vor über 100 Jahren gegründet, weil die bei Sonneneinstrahlung intensiv rot schillernde Sickerquelle im Wald bestens geeignet war, um mit ihren Schüttungsreichtum über den sogenannten Gesundbrunnenbach eine ganze Anlage zu versorgen. Dessen umsäumendes Blattwerk sorgt dafür, dass sich das Eisen noch vor den Teichen absetzt.
Mit der Lancierung von Red Spring Vodka wird nun zum ersten Mal öffentlich, dass Susanne und Matthias Engels´ 25 Teiche vom Wasser aus einer roten Quelle gespeist werden, denn die Besucher der Teichwirtschaft sehen nur noch klares Wasser. Der zur Gemeinde Gräben gehörende Ortsteil Rottstock liegt 100 km südwestlich von Berlin und weist ein weiteres Mal auf die Farbe Rot hin. Der Name leitet sich vom Wort „roter Stock“ ab. Man vermutet, dass sich dieser Begriff auf die Erlen bezieht, die es vor hunderten Jahren in diesem wasserreichen Gebiet besonders zahlreich gab.
Ein bisschen Mut erforderte die Namensgebung schon. Rot ist weder eine Farbe, die man frischem Quellwasser noch optisch glasklarem Wodka zuordnen würde. Genau deswegen wagten Susanne und Matthias Engels den Bruch und nannten ihren ersten eigenen Wodka „Red Spring“.
Die Idee
Letzten März lernten wir die langjährigen Wahl-Berliner Susanne und Matthias Engels und die beiden am Kult-Ball des Eat! Berlin Festivals kennen. Weil feinster Kaviar gerne guten Wodka sucht, stellte Bernhard Moser, Initiator des Festivals, uns einander vor. Wir verstanden uns gut, schnell war eine Geschäftsidee geboren.
Im Sommer 2017 besuchten wir die Engels in Rottstock. Dann brachten wir von unserem Kurzurlaub in Brandenburg ein eher ungewöhnliches Mitbringsel nach Hause: drei Liter Rottstocker Wasser.
Die Protagonisten
Die ehemalige TV-Produzentin Susanne Engels stammt aus dem Raum Nürnberg. Gemeinsam mit ihrem Mann Matthias, langjähriger technischer TV-Verantwortlicher aus Wittmund an der Nordsee, betreibt sie seit Oktober 2013 die Fischzucht und das Ausflugsziel „25 Teiche“.
Der Vorbesitzer der Teichwirtschaft zog sich aus privaten Gründen aus dem Geschäft zurück und die beiden beschlossen, ihrer Leidenschaft für gute Produkte und Kulinarik nachzugehen und übernahmen den Betrieb mitsamt den Angestellten. Sie kümmern sich seither unermüdlich um die nachhaltige Weiterentwicklung der Traditions-Fischzucht, die sich heute durch einen besonders geringen Besatz auszeichnet.
Josef Farthofer brennt seit über 20 Jahren. Von Anfang an lautete sein Ziel „bio“.
Über die Entscheidung, zusammenzuarbeiten, sagt Susanne Engels: „Weil es euch und uns gelungen ist, mit behutsamen Vorgehen in der Natur Premium-Produkte herzustellen, die absolut zeitgemäß sind. Ich empfinde eine totale Liebe zu Österreich, ich könnte mir gut vorstellen, dort zu leben. Ich liebe die Berge, Österreich ist mir emotional ganz nah.“
Red Spring Vodka
Josef baut auf unseren eigenen Feldern rund um Biberbach im Mostviertel (150 km westlich von Wien) biologischen Winterbrauweizen der Sorte „Hermann“ an. Dieser wird für Red Spring Vodka fein gemahlen, die Stärke in Zucker umgewandelt und anschließend vier Tage lang schonend vergoren. Je öfter Maische destilliert wird, desto klarer, reiner und geschmacksneutraler wird sie. Diese Purheit in Farbe und Geschmack sucht man bei Wodka.
Josef destilliert seinen Winterbrauweizen bis zu 30 Mal in der Kupferdestille, was zu den absoluten Spitzenwerten der Branche zählt. Das frische Destillat darf anschließend ein halbes Jahr lang im Edelstahltank ruhen bevor es mit dem wertvollen Rottstocker Wasser auf 40 % Alkohol Trinkstärke herabgesetzt und in Flaschen gefüllt wird.
Sterne-Chef Marco Müller (Rutz Restaurant Berlin, 2 Sterne Guide Michelin, 18 Punkte Gault Millau) hatte die ersten beiden Flaschen noch vor dem endgültigen Design zum Test in seinem Restaurant. Er schätzt folgende Aspekte: “Die Idee, das Wasser zu benutzen, hat mir gut gefallen, weil ich das Rottstocker Quellwasser an sich sehr mag. Das Endprodukt ist ein wunderbarer Trink-Wodka geworden, mild im Geschmack, fast cremig. Zu uns passt der Vodka vor allem aber auch, weil wir die Rottstocker Bachforellen aus der selben Quelle nehmen und immer gerne mit Zusammenhängen arbeiten.”