Über 4 Millionen Menschen haben auf der Internetplattform Avaaz eine Petition unterschrieben. Es ging dabei um die Wiederzulassung von Glyphosat. Das ist ein Breitbandherbizid, das gegen Unkraut eingesetzt wird und unzählige Gefahren und Risiken birgt. Jetzt klagt Monsanto Avaaz auf die Herausgabe der persönlichen Daten der Glyphosat-Gegner. In unserem Fall wäre das gar nicht notwendig. Wir haben die Petition auch unterschrieben. Und jeder kann und soll das wissen. Wir haben uns für biologische Landwirtschaft entschieden und damit für eine tragfähige Alternative zu Glyphosat & Co.
Glyphosat ist keine Marke, sondern der Wirkstoffname für ein Unkrautvernichtungsmittel. Für Endverbraucher kommt es unter der Produktbezeichung RoundUp in die Regale, für Chemo-Landwirte gibt es Produkte wie Touchdown Quattro, Dominator Ultra oder Vorox. Insgesamt sind 35 glyphosathaltige Spritzmittel in der konventionellen Landwirtschaft zugelassen. Biolandwirten ist die Verwendung dieser Mittel klarerweise verboten. Glyphosat, bzw. die entsprechenden Anwendungen sind sowohl in der Landwirtschaft, aber auch im – privaten – Gartenbereich ausgesprochen erfolgreich. Der Stoff wirkt auf alle grünen Pflanzen. Der Wirkstoff blockiert ein Enzym, das Pflanzen zur Herstellung lebenswichtiger Aminosäuren brauchen, das aber auch in Pilzen und Mikroorganismen vorkommt.
Flächen, auf denen RoundUp & Konsorten angewandt werden, sind einfach zu erkennen. Sie sind tot. Wo das Mittel ausgebracht wird, wächst kein Gras, kein Kraut, kein Strauch und kein Moos. Einen Überblick über die Gefahren- und Risikoeinschätzung gibt BIO AUSTRIA.
Mit BIO zur Glyphosat-freien Zukunft
Aber wir gehen ohnehin andere Wege. Wir jäten und hacken, setzen auf Vielfalt und sehen auf unseren Feldern eher Bei- statt Unkräuter. Die Bio-Landwirtschaft kann dabei schon auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Das weiß auch Otto Gasselich, Obmann des Landesverbandes BIO AUSTRIA Wien-Niederösterreich: „Tatsache ist, dass der Biolandbau im Bereich der mechanischen Beikrautregulierung, also im konsequenten Verzicht auf Herbizide wie Glyphosat, eine Jahrzehnte lange Erfahrung hat. Das ist ein Erfahrungsschatz, den wir mit der gesamten Landwirtschaft teilen möchten. Wir wissen aus unserer täglichen Arbeit im Biolandbau, dass es funktioniert. Und zwar sehr gut funktioniert, wie das schon 22 % aller österreichischen Landwirtschaftsbetriebe zeigen. Aus der Tradition und dem Wissen des Biolandbaus heraus, kann für ganz Österreich eine Glyphosat-freie Zukunft erwachsen.”