Apothekergin: Der erste Gin, rezeptfrei aus der Apotheke!
Richard König ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Saint Charles Organics GmbH. Gemeinsam mit Apotheker Alexander Ehrmann tüftelt er liebend gerne an neuen Produkten für Saint Charles. Meist steht ein konkreter Plan dahinter, manchmal regiert aber auch einfach die Leidenschaft. So wie auch in diesem Fall, wo in Zusammenarbeit mit der Destillerie Farthofer ein völlig neuer Gin enstand. Aber wie kam es zur Idee, einen eignen Apothekergin zu kreieren? Mehr über die Hintergründe erfahren Sie jetzt:
Die Zitronenmelisse begann zu blühen. Der ideale Zeitpunkt für die Ernte. Auch Rosmarin und Koriander waren im eigenen Garten vorhanden. Nach 18 Versuchen einen eignen Gin zu brauen, war es an der Zeit mit neuen Kräutern die bestehende Basismischung, die u.a. aus Wacholder, Kardamom, Engelwurz, Koriander und einem Hauch von Zitrus bestand, zu erweitern. Der erste Gin mit lokalen Botanicals war geboren. Rund 20 weitere Durchgänge sollten folgen, bis eine entscheidende heimische Pflanze den Weg in meine kleine Hobby-Destille fand: Die Meisterwurz.
Apotheker Alexander Ehrmann erzählte mir unzählige Male seine Lieblingsgeschichte aus dem Fundus heimischer Hausmittel: „Meine Großmutter hat immer erzählt, dass sie als Kinder Meisterwurz in jeder Hosentasche hatten und immer wieder daran kauen sollten. Dann werdet´s nicht krank!“. Meisterwurz war schon vor Jahrhunderten ein natürliches Allheilmittel und galt sogar als Wundermittel. Es soll fieber- und entzündungshemmend wirken, wurde als Tee verabreicht und wenn man es kaute, sollte es sogar gegen Magen und Verdauungsprobleme helfen. Aber passt Meisterwurz zu den klassischen Botanicals?
Die Welt braucht (k)einen weiteren Gin!
Auch wenn viele behaupten, die Welt benötige keinen weiteren Gin: Wenn Tradition auf viel Leidenschaft trifft und sich die richtigen Menschen treffen, die für das Gleiche brennen, ist es unvermeidlich. Der Apotheker-Gin war geboren. Mit der Basis-Rezeptur in der Tasche ging´s auf nach Öhling bei Amstetten (Niederösterreich), um dem Gin den letzten Schliff geben zu lassen. Josef Farthofer, Bio-Gin Pionier der ersten Stunde, war sofort von dieser außergewöhnlichen Rezeptur begeistert und setzte mit weiteren lokalen Botanicals noch einen drauf.
Zuerst wurden zusätzliche Botanicals ausgesucht und behutsam mazeriert. Dies kontrolliert Josef auf die Minute genau, sodass Aroma optimal in Destillat übergeht. Basisalkohol wird beim Gin immer zugesetzt und kommt beim Apotheker Gin, wie könnte es auch anders sein, aus dem Getreide der Sorte Brauweizen, welches am eigenen Farthofer-Bio-Acker wächst. Das zugesetzte Wasser, um die richtige Alkoholstärke zu erreichen, stammt aus eigener Quelle.
Eine neue Gin-Kategorie ist geboren
Das Ergebnis? Der erste Apothekergin mit der heimischen Heilpflanze Meisterwurz, der eine erfrischend fruchtig-herbe Note hat. Am üblichen Aromarad schwer einzuordnen, wurde mit dem Apothekergin eine neue Kategorie geschaffen. Eine fein abgestimmte Symbiose an Botanicals mit einer kräftigen Ladung Regionalität und Leidenschaft. Abgefüllt, selbstverständlich in schöner Braunglas-Apothekerflasche mit Glasfeinschliff, die auch nach Entleerung gerne weiter verwendet werden will.
Den Apothekergin sollte man unbedingt pur verkosten, da er trotz 45% Alkoholgehalt bereits pur überzeugt. Zu kaufen gibt’s den Apothekergin übrigens direkt in der Saint Charles Apotheke, im Saint Charles Store Wien und bei ausgewählten Mixologen hinter der Bar. Und das ganz ohne Rezept!
Mein Tipp: Klassisch, einfach mit Gin-Tonic (am liebsten Thomas Henry) mit einer Scheibe Ingwer.
Apothekergin Steckbrief:
- Hauptzutaten:
- Wacholder (Juniperus
- Meisterwurz (Radex Imperatoriae)
- Weitere Zutaten:
- Koriander
- Orangenschalen
- Zitronenschalen
- Rosenblüten
- Kalmuswurzel
- Rosmarin
Alkohol: Bio-Brauweizen der Sorte Hermann
Wasser: aus lokaler Quelle
Gin-Variante: London Dry