Er heisst ‘Buchdrucker‘ und gehört zur Gattung der Borkenkäfer. Er wird auch Birkenborkenkäfer genannt. Im Moment macht uns der kleine Fiesling das Leben schwer, weil er sich mit Elan an unsere Bäume macht und den Fichtenbestand gefährdet. Anstatt zu ernten oder die Ernte vorzubereiten beobachten wir unsere Bäume. Sobald wir die Zeichen erkennen, muss der betroffene Baum gefällt werden.
Der Reihe nach. Er gilt als ein bedeutender Forstschädling. Da er seine Brutsysteme in der Rinde der Wirtsbäume anlegt, wird er den Rindenbrütern zugerechnet. In weniger heissen Jahren schaffen es die Fichten, Abwehrkräfte zu mobilisieren und die Bohrlöcher des Schädlings zu schließen. In besonders heissen Jahren (2003 oder 2018) übersteigt das ihre Kraft und die Selbstregulierung versagt. Dann müssen befallene Bäume sofort gefällt und aus dem Forst entfernt werden.
Für uns bedeutet das im Moment, dass wir unsere Energie und Aufmerkamkeit dafür bündeln müssen. Klarerweise fehlt diese Energie an anderer Stelle. Vom (heurigen) Wirtschaftskreislauf her, können wir das Holz der betroffenen Fichten gut nutzen, weil es – hitzebedingt – heuer weniger Elefantengras gibt. Das Fichtenholz kommt in die Hackschnitzelproduktion und befeuert die Brennblasen.
Folgen am Markt
Am Holzmarkt selbst ergeben sich durch den Buchdrucker kurzfristige und langfristige Konsequenzen. Kurzfristig verfällt der Preis, weil eine große Menge an wenig hochwertigem Bauholz verfügbar ist. Langfristig kehrt sich das allerdings ins Gegenteil um, weil die Bestände drastisch zurückgehen. Irgendwann wird daher ein Angebotsengpass entstehen.
Mit viel Wohlwollen könnte man den Raubzug des Buchdruckers als Schachzug der Natur verstehen. Klar ist nämlich, dass die Fichte in unseren Höhenlagen kein heimischer Baum ist. Außerdem bergen Monokulturen immer ein gewisses Risiko.
Wir werden weiter Ausschau halten, unsere Fichten genau beobachten und falls es notwendig ist, schnell eingreifen. Weil ein gesunder Wald die Grundlage für eine intakte Natur ist.